Samstag, 13. September 2014

An dieser Stelle möchte ich auf einen Spiegel-Online-Artikel:

Artenexplosion in Afrikas Seen - Das Geheimnis der rasanten Buntbarsch-Evolution    von Julia Merlot vom 5.September 2014 aufmerksam machen, der mir von mehreren Freunden ( Danke! ) empfohlen wurde und den ich hiermit weiterempfehlen möchte.

Hierin bezieht sich  die Autorin hauptsächlich auf den bekannten Evolutions-Biologen Axel Meyer von der Uni Konstanz, der zusammen mit weiteren siebzig Forschern die Genome von fünf Buntbarsch-Abstimmungslinien untersucht.

Dabei scheint der Tilapia die Abstammungslinie des Urahnen der Buntbarsche zu repräsentieren.
Beim Vergleich der Urlinie von vier untersuchten Spezies aus unterschiedlichen Gewässern Ostafrikas mit den sich rasant weiter entwickelnden anderen Buntbarscharten Ostafrikas entdeckten die Forscher im Wesentlichen folgende - wahrscheinlich auch für mich und meine Fische - interessante Unterschiede:



- häufig veränderte Gene, die die Farbmuster der Fische beeinflussen

- zahlreiche Veränderungen in den Teilen des Genoms, die andere Gene regulieren, sogenannte
  Jumping Genes, die andere Gene an - oder abschalten und damit wichtige Funktionen im Körper
  steuern können  

  und

- zahlreich auftretende Gen-Dopplungen ...




Dabei scheinen einige der oben genannten genetischen Besonderheiten entstanden zu sein, noch bevor die Fische aus den Flüssen in die Seen übersiedeln konnten...
Dies lege nahe, dass die Tiere zunächst im Überfluss gelebt haben müssen. In dieser Zeit hätten dann nicht nur die nach Darwin fittesten, sondern auch zahlreiche Buntbarsche mit entsprechenden Mutationen überleben und die unterschiedlichsten Mutationen weitergeben können...

In den Buntbarsch-Genomen sei so eine immer größere Vielfalt entstanden...

Erst als die so mutierten Fische in den Seen um weniger Futter konkurrieren mussten, hätten sich aus dem großen genetischen Pool schnell die  sich spezialisierenden neuen Arten entwickeln können, die dann ihre speziellen Gene gezielt an ihre Nachfahren weitergeben konnten...

Und genau hier wird diese Theorie interessant für meine züchterischen Ambitionen, da ich ebenfalls durch künstliche Ermöglichung eines Lebensraums im Überfluss und die Gewährleistung der Entwicklung fast sämtlicher aus dem Maul entlassenen Jungfische bis zur Geschlechtsreife so gut wie allen entstehenden Mutationen - die meinem ästhetischen Empfinden entsprechen - die Möglichkeit biete, sich erneut fortzupflanzen und so die mutierten Gene zu festigen ... bzw. dadurch immer wieder neue züchterisch interessante  neue Gene-Jumps  provoziere und "die Evolution" - sozusagen -  "in meinen Aquarien künstlich beschleunige"
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